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"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, ... " (R. M. Rilke)

Altikon, 18. Oktober 2021: Angekommen im "Alter"

"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. 

Ich kreise um Gott, den uralten Turm, und ich kreise jahrtausende lang;
und ich weiss noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein grosser Gesang."

Dieses Gedicht habe ich im Laufe meines Lebens immer wieder angetroffen, und immer wieder habe ich mich davon betroffen gefühlt. Ab meinen erinnerten eigenen Kinderfragen über die quälenden Sinnfragen der Pubertät bis zum späteren Philosophie- und Religionen-Studium, seit meinen ersten Erfahrungen als Junglehrerin bis zur Erwachsenenbildnerin und Dozentin für angehende Pädagog*innen, von meinen frühen journalistischen Versuchen als Hörspielschreiberin fürs Radio oder Autorin für den damals sehr bekannten Pestalozzi Kalender (eine Art Agenda für aufgeweckte Kinder) bis zu meinen Kinderphilosophie-Büchern ...

All das widerspiegelt mir die (beruflichen) "Ringe" meines bisherigen Lebens, wenn ich heute ein weiteres Mal zurückblicke und erneut zu reflektieren beginne. Was aus mir geworden ist, ohne dass ich mich besonders steuernd für diesen Weg empfunden habe, scheint mir nun recht klar vorgezeichnet. Eigentlich kein Wunder, dass ich mich immer mehr mit dem Beruf identifiziert habe: Eva, die Kinderphilosophin.

Doch jetzt, ein halbes Jahr vor meinem 75. Geburtstag, ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und all jenen Jüngeren, die ich mit dem "Kiphi-Virus" habe anstecken können, Platz zu machen.
Ich gewinne dabei die Freiheit, mich ohne Verpflichtungen (und glücklicherweise auch ohne grosse Sorgen) meiner weiteren Zeit als Seniorin zu widmen. Was mir dazu alles einfallen wird (oder schon eingefallen ist), darüber werde ich meinen geneigten Leser*innen hier auf diesem Blog ab und zu berichten. Darauf freue ich mich. Sie doch (hoffentlich - vielleicht) auch?

Mit herzlichen Grüssen 
Ihre Eva Zoller Morf

Seit diesen Fotos hier sind ein Dutzend weitere Käuzli-Jahre ins Land gezogen. Mehrere neue "Jahrringe" habe ich in der Zwischenzeit durchlebt und angesetzt. Die Dokustelle besteht weiter, aber nicht mehr als Gruppenraum für Seminare. Privat-Besuche nach Absprache sind aber weiterhin möglich und gern gesehen. Rufen Sie mich an oder benutzen Sie das Kontaktformular.

s'Käuzli Eva Zoller Morf daheim in Altikon   s'Käuzli in Hawai'i mit Thomas Jackson