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s’Käuzli entstand 1987 aus der Sammlung von Literatur (Theoriebücher, Lehrmittel, Artikel) zur Kinderphilosophie, die ich für meine Abschlussarbeit an der Uni Basel zusammengetragen hatte. Diese hiess "Philosophieren lernen und lehren in der Volksschule", und darin habe ich den damaligen Stand dieses Themas im In- und Ausland beschrieben. Als Leiterin der Käuzli-Dokustelle habe ich mich sodann selbstständig gemacht und von meinem angestammten Erstberuf als Primarlehrerin verabschiedet. Seit meiner Pensionierung gebe ich nur noch selten einen öffentlichen Kurs oder ab und zu einen Vortrag, aber die Beratungsarbeit im Käuzli geht weiter: Immer öfter werden an Gymnasien und Pädagogischen Hochschulen Diplomarbeiten über das Philosophieren geschrieben. Dies unterstütze ich sehr gern, stehen in der verkleinerten Dokustelle doch immer noch zahllose didaktische und philosophische Materialien zur Verfügung. Auch den Buchhandel habe ich noch nicht ganz aufgegeben, und die inzwischen auf zwei Wände voller Kinder(bilder)bücher und Fachliteratur angewachsene Sammlung wird (nebst unseren Enkeln!) oft von Studierenden genutzt. (alter Text:) s’Käuzli steht in der Kinderphilosophie-Landschaft ein bisschen exotisch da: An keiner Uni angeschlossen, ohne Forschungsabteilung und MitarbeiterInnenstab, einfach entstanden durch die Initiative einer einzelnen Pädagogin, die dank mehrjähriger Erfahrung als Primarlehrerin und später als Studierende der Philosophie und der Religionen zur Überzeugung gelangt ist, dass Philosophieren eine allgemeinmenschliche Notwendigkeit ist, die es als Kulturtechnik in allen Schulen zu integrieren gilt. Dieser Aufgabe widmet sich Eva Zoller Morf seit ihrem Abschluss des Philosophie- und Religionsstudiums an der Uni Basel (1987). Für ihre Lizentiatsarbeit „Philosophieren lernen und lehren in der Volksschule“ (Basel 1987, vergriffen) trug Eva Zoller alles zusammen, was damals auf dem „Kiphi“-Markt vorlag, und sie stellte dabei fest, wie wenig davon in der Schweiz bekannt war. Dies wollte sie ändern. Als erstes stellte sie deshalb ihre gesammelten Unterlagen der Öffentlichkeit zur Verfügung. So wurde s’Käuzli „geboren“ - vorerst als reine Dokumentationsstelle. Dann begann sie Kinderphilosophie-Methodenkurse an die LehrerInnenfortbildungs-Institute heranzutragen und leitete dort bald erste Gruppen von Lehrkräften der 1.- 6. Klassen. Eine nebenbei als Journalistin tätige Kursteilnehmerin öffnete den Zugang zu den Medien, die das Thema sogleich als sehr aktuell erkannten und aufgriffen. Es folgten Ende der Achzigerjahre mehrere Artikel über Eva Zollers Arbeit in bekannten Zeitungen und Zeitschriften in der Schweiz, und mehrere ausführliche Radio- und TV-Sendungen (Mosaik, Montagsstudio, Familienrat...) mit Aufnahmen aus Schulklassen verhalfen dem Thema in der schweizerischen Pädagogik-Landschaft schliesslich zum Durchbruch. 1991 entstand der Elternratgeber Die kleinen Philosophen. Das Buch beinhaltet vor allem den philosophischen Umgang mit „schwierigen“ Kinderfragen, führt daneben aber in die Grundlagen des Philosophierens mit kleineren Kindern überhaupt ein. Es erfuhr 1996 beim pro juventute verlag bereits die vierte Aufl. 2000 und gilt heute vielerorts als Basisliteratur für Kindergärtnerinnen und Primarlehrkräfte. Herder brachte es als Taschenbuch heraus (inzwischen vergriffen), und seit einigen Jahren gibt es gar eine italienische, eine polnische und eine koreanische Version davon. Eine tschechische ist 2009 in Arbeit. Das deutsche Buch ist nun aber leider vergriffen.
Käuzli-Kurse finden aber auch überall dort statt, wo mindestens zehn neugierige Erwachsene sich dies wünschen und einen Anlass organisieren wollen. Von dreistündigen Schnupperworkshops über Tages- und Wochenendkurse bis zu mehreren dreistündigen Übungsabenden liegt (fast) alles drin, was für Eva Zoller distanzmässig einigermassen vernünftig zu schaffen ist. Am liebsten allerdings sind ihr die Veranstaltungen in den eigenen Räumlichkeiten, wenn sie ihr Privathaus für philosophische Gäste öffnet. Dies geschah in den vergangenen Jahren jeweils an mehreren Einzelabenden (meist als Abschluss für eine Übungsgruppe in der näheren Umgebung), sowie an acht bis zehn (verlängerten) Wochenenden oder Einzeltagen pro Jahr. Über aktuelle Seminare gibt das Jahresprogramm Auskunft. In der Dokumentationsstelle hat es Platz für Gruppen bis zu zwölf Personen; für einzelne Nachmittage oder Abende passen zur Not auch einmal zwanzig Leute in die Räumlichkeiten des Käuzlihauses. Bei grösseren Anlässen stehen ausserdem weitere Räumlichkeiten in der kleinen Landgemeinde zur Verfügung, und für das leibliche Wohl der Gäste sorgen (nebst Lebenspartner, Hobbyfotograf für Zollers Publikationen und „Käuzli-Butler“ Robi Morf) sehr gern die Dorfbeizchen der Umgebung. Die Kursangebote reichen von allgemeinen Einführungsvorträgen oder längeren Seminaren zur Kinderphilosophie bis zu methodischen oder Themenschwerpunkten wie zum Beispiel - Umgang mit Kinderfragen (insbesondere solchen zum Tod) - Gebrauch von speziellen philosophischen Kindergeschichten oder Lehrmitteln an - Philosophieren mit Jugendlichen (z. B. über Identität oder ethische Fragen) - Philosophische Gespräche zu den Bereichen Moral, Religion, Sprache... - Unakademisches Philosophieren im und für den Alltag - Philosophische Sonntage im Käuzli mit brennenden Fragen der Zeit Dabei werden oft Kinderbücher oder Denkspiele aus philosophischen Lehrmitteln der Dokumentationsstelle als Hilfsmittel benutzt und natürlich die Lebenserfahrungen der Teilnehmenden ganz praktisch mit einbezogen.
Es ist klar, dass niemand schon nach wenigen Stunden das Philosophieren beherrscht, so wenig wie dies beim Klavierspielen oder Sprachenlernen möglich ist. Trotzdem halte ich es für sinnvoll, dass möglichst viele Eltern und Lehrkräfte aller Stufen (auch des Kindergartens) von der Kinderphilosophie wissen und sich einfach ins Wagnis hinein trauen. Wer einmal auf den Geschmack dieser spannenden Gespräche gekommen ist, wird sie hoffentlich immer wieder versuchen. "Falsch" machen schadet ja nicht. Es kann höchstens sein, dass nicht viel dabei rauskommt! Und für diesen Fall gäbe es ja dann Weiterbildungsmöglichkeiten im Käuzli! Der beste Weg zu tiefsinnigen Gesprächen führt meines Erachtens über das Erfahrungslernen. Deshalb erleben die Seminarteilnehmenden bei mir wenig reine Theorie, sondern wir üben uns gemeinsam im philosophischen Dialog über Themen, die auch - oder gerade - Kinder und Jugendliche interessieren. Manchmal sind Kinder für einen Nachmittag mit dabei oder ich gehe mit einer Lehrkraft in die Klasse. Meist muss ich es aber den Erziehenden überlassen, ihre Gesprächserfahrungen zu Hause oder in den Schulen selbst weiter zu geben: Learning by doing. Ich stelle ihnen die dafür hilfreiche Literatur vor und versuche in den Kursen ein Vorbild für sokratische Hebammenkunst zu geben, um die Teilnehmenden ihre eigenen Gesprächsfertigkeiten und ihre (pädagogische, psychologische und philosophische) „Weisheit“ entdecken zu lassen. Auch wenn ich sie in der kurzen Zeit nicht zu absolut sattelfesten Kinderphilosoph/innen ausbilden kann, haben die Kurse doch bestimmt einen ansehnlichen Einfluss auf das Gesprächsklima in den häuslichen und schulischen Fragegemeinschaften. Wenn mir dies gelingt, bin ich mit meine Arbeit zufrieden.“
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Wer mit dem Auto kommt, parkiert bitte auf dem öffentlichen Platz an der einzigen grösseren Kreuzung, wo auch das Restaurant Kreuzstrasse steht. Von dort sind es 50m zu Fuss Richtung Kirche hinauf bis zum Kirchrain 2. Zugreisende steigen in Winterthur in den Regionalzug nach Frauenfeld / Romanshorn um und fahren bis zur Station Rickenbach - Attikon. Von dort aus fährt (auch am Wochenende) der Postbus 615 bis zum Brückenwaageplatz Altikon. |
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